Projektentwicklung

Ausgangslage

  • Gemeindeteil Sinning, 770 Einwohner völlig unterversorgt, kein DSL
  • Gemeindeteile Oberhausen, Unterhausen bis zu 60 % mit Kabel Deutschland versorgt
  • Gemeindeteil Kreut wird mit bis zu 6 Mbit/s über die Telekom versorgt
  • Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern, 30 Telefonanschlüsse verfügt über 0,3 Mbit/s
  • Unternehmen mit 30 Mitarbeitern verfügt über 0,7 MBit/s
  • Freie Mitarbeiter/Home-office können ihre Tätigkeiten nur außerhalb der Gemeinde Oberhausen nachgehen
  • Angebot der Telekom für einen Ausbau bis zu 6.016 kbit/s (Downstream) und 576 kbit/s (Upstream) 523.600 Euro Baukostenbeteiligung durch die Gemeinde Oberhausen gefordert (bedeutet verlorene Kostenbeteiligung, kein Mitspracherecht, kein Eigentum; weitere Kosten für weiteren zukünftigen Ausbau z.B. bis zu 16 MBit nicht ausgeschlossen)
  • Ergebnis der Machbarkeitsstudie der Gemeinde Oberhausen: Einziger vernünftiger Ausbau ist die Verlegung eines Glasfasernetzes bis ins Haus (FttH)

Machbarkeitsstudie zur Breitbandversorgung in der Gemeinde Oberhausen vom 25. März 2009

Fazit

... die Erkenntnisse, dass bei Investitionen zur Breitbandversorgung über die Kupferdoppelader (DSL System) es zu bedenken gilt, dass diese Technik zwar stetig weiterentwickelt wird, aber nie in puncto Bandbreite mit FttH Netzen konkurrenzfähig sein wird...

... In Skandinavien werden aber schon heute 1000 Mbit per Glasfaser, also FttH angeboten. Dieses Beispiel zeigte klar, dass es bei Investitionen in die Kupferdoppelader ein sehr hohes Risiko gibt, in bereits überholte Technik (fehl) zu investieren...

... über die Hälfte der Kommunen in Schweden besitzen eigene Glasfaserinfrastruktur, die entweder die Kommune selbst oder der kommunale Energieversorger betreibt...

... Breitbandversorgung per Funk und/oder Kupferdoppelader (ADSL) ist im Hinblick auf das von der Bundesregierung gesteckte Ziel von mindestens 50 Mbit Bandbreite pro Benutzer nur als Übergangslösung zu sehen...

... Ergebnis der Studie war, dass die Gemeinde Oberhausen mit FttH (Glasfasernetz) die finale Ausbaustufe des Breitbandnetzes erreicht. Jede Maßnahme, die das FttH Netz zum Ziel hat, ist richtig...

(Auszüge/Zitate aus der Machbarkeitsstudie vom 25.03.2009, H. Dipl.-Ing. (FH) Thomas Lecker)


Förderung der Ausbaumaßnahme

Eine Förderung wurde auf mehrmaliger Anfrage nicht gewährt, da

  • der Ausbau mit FttH-Glasfaser bis ins Haus 50 MB Up- und Download keine Wirtschaftlichkeitslücke ausweist.
  • die Glasfaserinfrastruktur über den Backbone hinaus bis hin zum einzelnen Teilnehmer heute Stand der Technik ist und daher technisch nicht als pilotwürdig eingestuft werden kann.

Ziel der Gemeinde Oberhausen

Nachhaltige Versorgung der Bevölkerung mit Breitband in wirtschaftlicher wie auch technischer Hinsicht. Integrierte Gesamtlösung mit zukunftsfähigem Glasfasernetz FttH, 50 MBit/s up- und download im Einstieg sowie Ausbaufähigkeit.

Kommunales Eigentumsrecht, Mitspracherecht, Refinanzierung der Infrastruktur ohne kommunalen Mitteleinsatz;

Die Wirtschaftlichkeit des Projektes konnte nur durch eine Anschlussquote von 75% der Haushalte erreicht werden. Diese Vorgaben konnte nicht alleine durch die Mitglieder des Gemeinderates und der Gemeindeverwaltung erzielt werden. Es konnten rund 70 Bürgerinnen und Bürger als Multiplikatoren gewonnen werden, die dieses Projekt den einzelnen Haushalten vorstellten.